Die wohl am häufigsten diskutierte Frage rund um das Thema Ursachen eines Schimmelpilzbefalls in Innenräumen ist die nach der Ursache eines Schimmelpilzbefalls. Mieter/Nutzer stellen fest, dass in ihren Räumen eine Stelle die typischen punktuellen Schwarzfärbungen aufweist. Dann geht sie los, die Suche nach der Ursache.
Handelt es sich um eine vermietete Wohnung wird der Mieter klassischerweise das Haus oder die Wand, die vielleicht feucht ist, als Ursache benennen. Der Eigentümer oder Verwalter wird falsches Heiz- und Lüftungsverhalten anführen. Auch Versicherungen und Gerichte suchen häufig nach der Ursache des Befalls. Der Autor dieses Artikels wird immer wieder vom Gericht und von Rechtsanwälten mit der Ursachenfeststellung eines Schimmelpilzbefalls beauftragt.
Und was ist nun die häufigste Ursache? Hierzu habe ich eine interessante Veröffentlichung gefunden. Im Buch „Schimmelpilzsanierung“ von Ingrid Kaiser, Constanze Messal, Uwe Münzenberg und Michael Thiesen ist ein anschauliches Diagramm zu finden:
Demnach liegt die Ursache eines Schimmelbefalls in fast der Hälfte der Fälle in Baumängeln. Und immerhin 18 % werden durch Leckagen verursacht.
Natürlich lässt sich über den Begriff Baumängel trefflich diskutieren, zumal ein Mangel streng gesehen ein juristischer Begriff ist, der vom Gericht festgestellt wird. Der Sachverständige spricht eher von unzureichendem Wärmeschutz, Schäden oder Ausführungsfehlern. Aber zumindest haben wir hier einmal einen Anhaltspunkt. Erhöhte Luftfeuchte und falsche Möblierung kommen zusammen auf 37 %. Diese beiden Punkte sind die, die normalerweise vom Nutzer zu beeinflussen sind: Erhöhte Luftfeuchte kann durch Trocknen von Wäsche in der Wohnung oder nicht ausreichendes Lüften entstehen. Und falsche Möblierung kann ganz klassisch der Schrank sein, der im Schlafzimmer direkt an der Außenwand steht.
Erfahrungen des Autors dieses Blogs
Interessant an der Veröffentlichung ist, dass sie sich ziemlich mit den Erfahrungen des Autors dieses Blogs deckt. Ziemlich häufig werden Schimmelschäden durch unzureichenden Wärmeschutz verursacht; z.B. an Gebäudeecken in Altbauten oder in 1960er-Jahre-Häusern. Hier liegen die Oberflächentemperaturen auf der Innenseite der Außenwände immer wieder so niedrig, dass das Wachstum von Schimmelpilzen unvermeidlich ist. Auch Leckagen sind häufig anzutreffen. Das kann die undichte Dusche sein, z.B. am Ablauf/Syphon an dem eine Verbindungsstelle undicht ist oder an veralteten Zuleitungen für Kalt- oder Warmwasser, die korrodiert sind. Auch durch verschlissene dauerelastische Silikonfugen kann ein Schaden verursacht werden; z.B. wenn Wasser hinter die Dusche oder Wanne läuft.
In der Praxis zeigt sich, dass immer wieder auch mehrere Ursachen zusammen treffen: Wenn die Nutzer in einem Altbau – mit einem aus heutiger Sicht unzureichenden Wärmeschutz – nicht ausreichend lüften, trifft der unzureichende Wärmeschutz auf ein falsches Lüftungsverhalten. Dadurch kommt es fast zwangsläufig zu einem Schimmelpilzbefall.
Fazit: Ursachen eines Schimmelpilzbefalls
Es muss folglich in jedem Fall eine genaue Analyse erfolgen, was zum Wachstum von Schimmelpilzen in Innenräumen geführt hat. Pauschale Aussagen sind hier nicht möglich.
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